Schmitz-Hübsch als erster Obstbaubetrieb in Deutschland nachhaltig mit dem FAIR’N GREEN-Siegel zertifiziert
Mit dem Obstbaubetrieb Schmitz-Hübsch aus Bornheim-Merten (NRW) ist der erste Obstbauer Deutschlands nachhaltig mit dem FAIR’N GREEN-Siegel zertifiziert. Der Fair and Green e. V. gewinnt dadurch ein Mitglied in einem weiteren landwirtschaftlichen Bereich.
Der Obstbaubetrieb Schmitz-Hübsch ist der älteste deutsche Obstbaubetrieb mit Plantagenanbau und wird derzeit in der 4. Generation von Roland Schmitz-Hübsch geführt.
Der Betrieb baut seit mehr als 125 Jahren Äpfel, Birnen und Süßkirschen im Vorgebirge zwischen Köln und Bonn an. 1989 stieg der Betrieb auf integrierte Produktion um, damit sein Obst möglichst ressourcenschonen und nützlingsfördernd angebaut werden kann. Zur Steigerung der Biodiversität auf den Obstplantagen erarbeitete der Betrieb seit 2014 neue Konzepte in Kooperation mit der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und ist seit 2017 Pilotbetrieb in NRW für die Ökologische Vielfalt in Obstanlagen in Zusammenarbeit mit dem Campus Klein Altendorf und der Universität Hohenheim.
Für Betriebsleiter Roland Schmitz-Hübsch war der nächste logische Schritt, seit 2020 als Pilotbetrieb für den Obstanbau in Deutschland am Nachhaltigkeitsprojekt “FAIR’N GREEN” teilzunehmen. Nachdem das Projekt, welches gemeinsam mit der Universität Bonn durchgeführt wurde, 2022 abgeschlossen wurde, ist der Betrieb nun ordentlich zertifiziert.
“Unsere Äpfel, Birnen und Süßkirschen wachsen auf den besten Böden, geschützt vom Vorgebirge seit 1896. Wir engagieren uns seit Jahren für ressourcenschonenden und umweltverträglichen Anbau und wollen nun das Thema Nachhaltigkeit in unserem Obstbetrieb gemeinsam mit FAIR’N GREEN ganzheitlich betrachten, bewerten und weiterentwickeln, damit auch die nächsten Generationen hier Obst anbauen kann,” erklärt Roland Schmitz-Hübsch zu seiner Motivation, seinen Betrieb nachhaltig zertifizieren zu lassen.
FAIR’N GREEN ist ein international anerkanntes Nachhaltigkeitssiegel, das seit 2013 erfolgreich im Weinbau angewendet wird. Für den Obstbau wurden die 220 Kriterien des Fragenkatalogs angepasst, damit die Nachhaltigkeitsbewertung auch für diesen landwirtschaftlichen Bereich optimal eingesetzt werden kann. Im Rahmen der Zertifizierung und folgenden Beratungen werden kurz- und langfristige Ziele festgelegt, die die 4 Säulen der Nachhaltigkeit umfassen.
Der Obstbaubetrieb Schmitz-Hübsch weist bereist eine sehr gute betriebliche Ökobilanz durch Erzeugung eigner Energie über Photovoltaikanlagen, die Nutzung von Elektromobilität und Wärmerückgewinnung der Kühlhäuser auf. Im Bereich nachhaltiges Wassermanagement arbeitet der Betrieb mit einem Regenspeicherbecken, vollautomatischer Bewässerungssteuerung mittels Bodensensoren und sparsamer Tropfbewässerung. Hervorzuheben sind auch die 11.000m² große Biodiversitätsfläche mit robusten Streuobstbäumen und regionaler Einsaat sowie die 3.000m² Blühstreifen entlang der Obstplantagen. Außerdem hat der Betrieb ein hohes soziales Engagement, was sich in der Eröffnung des Museums für Obstbau in der ehemaligen Halle der Obstkonserven-Herstellung und auch in regelmäßigen Betriebsführungen für Schulklassen widerspiegelt.
“Wir freuen uns, dass sich immer mehr Betriebe unserer Initiative anschließen, um sich mit gleichgesinnten Betrieben auszutauschen und ihre Nachhaltigkeit weiter zu verbessern. Neben der Erweiterung der Zertifizierung auf die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette des Weinbaus, war auch die Weiterentwicklung in anderen landwirtschaftlichen Kulturen der nächste logische Schritt. Wir wollen mit FAIR’N GREEN die Anlaufstelle für nachhaltig arbeitende und engagierten Betriebe sein – daher laden wir alle Interessierten herzlich zum gemeinsamen Austausch ein,” berichtet Florian Reinert, Vorstandsmitglied des Fair and Green e. V.
Über FAIR’N GREEN: FAIR’N GREEN ist ein Zertifizierungsstandard, der für den Weinbau entwickelt wurde. Das zugrunde liegende System umfasst neben den zentralen Umweltaspekten auch wirtschaftliche und soziale Themen sowie die gesamte Wertschöpfungskette. Nach der Zertifizierung werden Betriebe kontinuierlich beraten, um anhaltende Verbesserungseffekte zu garantieren. Bereits über 170 Betriebe aus 11 Ländern sind zertifiziert oder befinden sich im Zertifizierungsprozess. Auch aus vor- und nachgelagerten Bereichen der Wertschöpfungskette Wein wie Etikettendruck oder Weinfachhandel wurden mittlerweile die ersten Betriebe als Certified Partner zertifiziert. FAIR’N GREEN verfolgt damit das Ziel, die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig zu gestalten.
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