Mikroplastik im Weinberg:
Forschungsergebnisse und FAIR’N GREEN-Engagement
- 13/08/2024
Eine neue Studie von Wissenschaftlern der TU Darmstadt und der Universität Trier hat erstmals weltweit Mikroplastik in Weinbergen nachgewiesen, mit überraschend hohen Konzentrationen in der Mosel- und Saarweinregion. FAIR’N GREEN setzt strenge Standards zur Vermeidung von Plastik ein. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen tragen die zertifizierten Betriebe aktiv zum Schutz der Umwelt und zur nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer Weinberge bei, indem sie die Plastikbelastung minimieren und die Bodenqualität erhalten.
Wissenschaftler der TU Darmstadt und der Universität Trier haben eine aktuelle Studie veröffentlicht, die weltweit zum ersten Mal Mikroplastik in Weinbergen nachweist. Die Untersuchung wurde in der Mosel- und Saarweinregion durchgeführt. Die entnommenen Bodenproben zeigten eine überraschend hohe Konzentration an Mikroplastik auf, teilweise höher als in anderen landwirtschaftlich genutzten Böden. Vermutete Quellen sind alternde Plastikgegenstände, die im Weinanbau verwendet werden, wie etwa Netze zum Schutz vor Vögeln und Klammern zum Fixieren der Reben. Die Studie legt nahe, dass ähnliche hohe Belastungen auch in anderen Weinbaugebieten vorkommen könnten. Sowohl in biologisch als auch in konventionell bewirtschafteten Weinbergen wurde Mikroplastik gefunden.
Die Studienautoren empfehlen daher, vermehrt kunststofffreie Materialien im Weinbau zu verwenden, um die Belastung zu reduzieren. Derzeit gibt es jedoch noch keine gesetzlichen Regelungen zum Einsatz von Plastik im Weinbau, was die Verantwortung auf Winzerinnen und Winzer überträgt.
In diesem Kontext spielt FAIR’N GREEN eine bedeutende Rolle. Als erster Verband hat FAIR’N GREEN bereits vor über fünf Jahren strenge Standards entwickelt, die unsere zertifizierten Betriebe zur Vermeidung von Plastik verpflichten. Unser Ansatz umfasst die Verwendung plastikfreier, kompostierbarer Materialien, wie Bindebänder und Pflanzhülsen, sowie die Nutzung von Pheromondispensern, die nach der Traubenlese entweder zurückgenommen oder wieder befüllt werden können.
Die jüngsten Forschungsergebnisse zum Thema Mikroplastik in Weinbergs-Böden bestätigen die Relevanz der Maßnahmen. Durch die konsequente Umsetzung der Richtlinien tragen die FAIR’N GREEN-zertifizierten Betriebe aktiv zum Schutz der Umwelt und zur nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer Weinberge bei. Diese fortlaufenden Bemühungen spiegeln das starke Engagement wider, eine umweltbewusste und zukunftsfähige Weinproduktion zu fördern. Indem wir die Plastikbelastung in unseren Weinbergen minimieren, leistet FAIR’N GREEN einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Bodenqualität und zur Förderung eines gesunden Ökosystems.
Die Publikation:
Jenny Klaus, Manuel Seeger, Moritz Bigalke und Collin J. Weber: “Microplastics in vineyard soils: First insights from plastic-intensive viticulture systems”. In: “Science of The Total Environment”, Nr. 947 (2024).