Am Dienstag, 6. Februar, hat die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, den Vorschlag der EU-Kommission zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) offiziell zurückgezogen. Die Präsidentin begründete den Schritt mit der ablehnenden Haltung des Parlaments und des Stillstands im Rat bezüglich der Verordnung sowie einer generellen Polarisierung des Themas.
Der Verband für nachhaltigen Weinbau, Fair and Green e. V., begrüßt diese Entscheidung zur Rücknahme. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Keith Ulrich kommentiert dazu:
“Die Rücknahme des Vorschlags war ein längst überfälliger Schritt, da es aus guten Gründen an politischer Unterstützung mangelte. Die vorgeschlagene überdimensionierte, nicht zielgerichtete und wenig durchdachte Reduzierung der Pflanzenschutzmittel hätte zu erheblichen Ertragseinbußen geführt, auch im ökologischen Landbau. Dies hätte nicht nur die Existenzgrundlage landwirtschaftlicher Familien gefährdet, sondern auch das Fortbestehen einzigartige Biotope in Weinbergslagen bedroht.”
Die Winzerinnen und Winzer stehen weiterhin bereit, um an der Weiterentwicklung von Konzepten zur nachhaltigeren Bewirtschaftung mitzuwirken. Für eine umweltverträgliche und gesamtgesellschaftlich akzeptierte Umsetzung ist jedoch eine kooperative Herangehensweise erforderlich.
Dr. Ulrich verdeutlicht: „Nachhaltigkeit entscheidet sich nicht nur im Pflanzenschutz, sondern umfasst auch soziale und ökonomische Aspekte. Keine Säule kann ohne die andere in der Nachhaltigkeitsbetrachtung existieren. Die Fair and Green Mitglieder zeigen beispielhaft, wie nachhaltiger Pflanzenschutz gelingen kann. Mit dem Toxic Load Indicator werden die Umweltauswirkungen jedes zugelassenen Pflanzenschutzmittels geprüft und stets das empfohlen, welches die geringsten Umweltauswirkungen hat. Mit einem solchen Ansatz und weiteren Innovationen kann der Wandel zu einem nachhaltigen Ernährungssystem gelingen.“